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2012

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Dario Quenstedt: Aktuell zufrieden, Zukunft offen

Oktober
2012
Oktober 2012
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Lübbecke. Am Montag war er noch einmal sehr nachdenklich. Da wurde nämlich die 31:32-Derbyniederlage per Video-Studium aufgearbeitet. "Wir haben in der letzten Viertelstunde den Faden verloren und Minden durch unsere Fehler wieder aufgebaut. Das ist wirklich ärgerlich". Dario Quenstedt, Torhüter des Handball-Bundesligisten TuS N-Lübbecke, bestritt am vergangenen Freitag sein erstes richtiges Derby, und war anschließend weder mit Ergebnis noch der eigenen Leistung zufrieden. "Da war mehr drin", sagt Quenstedt, der im Sommer des vergangenen Jahres vom SC Magdeburg nach Lübbecke gewechselt war.

Quenstedt
Extrem ehrgeizig: Dario Quenstedt

Seitdem hat sich viel getan. Der seit kurzem 23-Jährige hat sich sportlich so weiter entwickelt, wie er sich das von dem Wechsel versprochen hatte. "Als ich gekommen bin, musste ich mich hinter Nikola Blazicko anstellen. Als ich dann die Chance erhalten habe, von Beginn an zu spielen, habe ich meinen Mann gestanden", blickt er ganz nüchtern zurück. Quenstedt ist ohnehin ein sehr aufmerksamer und realistischer Mensch mit klaren Vorstellungen. "Mit der Entwicklung bin ich sehr zufrieden, aber ich möchte nicht stillstehen, sondern weiter vorankommen", lautet Quenstedts Einstellung.

Und genau deshalb macht er sich augenblicklich viele Gedanken, wie es mit ihm ab Sommer 2013 weitergehen soll. Sein Vertrag beim TuS N-Lübbecke läuft nämlich am Saisonende aus. "Wir sind in Gesprächen, die Positionen sind ausgetauscht", sagt Quenstedt, der die Verhandlungen von seinem Berater Frank Schoppe führen lässt. "Ich fühle mich sehr wohl in Lübbecke, aber es gibt auch andere Angebote. Eine Entscheidung ist noch nicht gefallen. Es wäre allerdings sehr schön, wenn ich noch in diesem Jahr wüsste, wo es für mich weitergeht", ergänzt Quenstedt, der auch im Fokus von Bundestrainer Martin Heuberger steht.

Heuberger schaute sich am Donnerstag die Torhüter-Extraeinheit bei Martin Kussmann an (dort arbeitet Dario Quenstedt regelmäßig unter anderem mit Nils Dresrüsse zusammen), weil er zuvor am Mittwochabend das Bundesligaspiel zwischen GWD Minden und dem HSV Hamburg gesehen hatte. Wie ehrgeizig Dario Quenstedt ist, beweist alleine die Tatsache, dass er sich ständig verbessern möchte. "Mein Ziel ist es, auch einmal international zu spielen. Da kann man noch mehr lernen, und das möchte ich", sagt Quenstedt, der durch die zusätzlichen Einheiten mehr Sicherheit in seinem Spiel verspürt.

Mit dem bisherigen Saisonverlauf beim TuS N-Lübbecke zeigt sich der Schlussmann zufrieden. "Wir haben einen erfolgreichen Start hingelegt, nur die Derbyniederlage wurmt extrem. Die ruhige und sachliche Art von Gennadij Chalepo finde ich persönlich super, vor allem seine Analysen helfen", freut sich Quenstedt, der sofort den Blick auf die bevorstehende Heimaufgabe am Samstagabend ab 19 Uhr gegen den TV Neuhausen richtet. "Wir wollen dieses Spiel natürlich gewinnen. Das wird uns gelingen, wenn wir in der Deckung aggressiv und konzentriert arbeiten und vorne wieder zu unserer Linie finden", glaubt Quenstedt, der sich nach seiner Mandelentzündung inzwischen wieder so richtig wohl fühlt und in dieser Woche das komplette Trainingsprogramm absolvierte. "Wir müssen gegen Neuhausen nichts neu erfinden, sondern ganz normal unser Spiel durchziehen", ergänzt der Schlussmann, der den TuS N-Lübbecke personell sehr gut aufgestellt sieht. "In den vergangenen Jahren sind viele gute Personalentscheidungen getroffen worden, wir haben eine richtig gute Truppe zusammen", freut sich Quenstedt.

Nach der tollen letzten Saison des TuS N-Lübbecke mit dem neuen Tabellenplatz hofft Dario Quenstedt "diese Platzierung in der aktuellen Serie bestätigen zu können". "Vielleicht geht es auch noch ein kleines Stückchen besser, wenn wir von Verletzungen verschont bleiben", ergänzt Quenstedt, der immer einen Blick nach oben riskiert. "Das ist mein Naturell, ich bin nun einmal ehrgeizig", sagt er in seiner ruhigen und bestimmten Art.

Ohnehin legt Dario Quenstedt auch in Gesprächen großen Wert darauf, sich klar und deutlich auszudrücken und kein "dummes Zeug zu reden". Deshalb formuliert er auch ganz klar und deutlich, was er sich für seine sportliche Zukunft wünscht. "Erst einmal einen Heimsieg gegen den TV Neuhausen und in absehbarer Zeit eine Entscheidung, was meine persönliche sportliche Zukunft angeht", so Quenstedt abschließend.