[der-tw-trainer.de] DER TW-MITTELMASS IST NICHT GENUG

2013

[berichte]

TW Konstantin Madert ist zurück
- in der 2. Liga bei DJK Rimpar
Dezember 2013
Dezember 2013
zurück zu Berichte 

Die Rimparer Wölfe waren in größter Not: Ihre planmäßige Nr. 1 im Tor brach sich die Mittelhand und fällt mindestens 3 Monate aus. Der Verein musste auf den Ausfall reagieren. TW-Trainer Martin Kussmann war Chefcoach Jens Bürkle bei der Suche gerne behilflich….
Schnell war klar, dass Kosta vom Anforderungsprofil perfekt in das Konzept der Wölfe passt: Jung, deutsch und hungrig. Madert spielte von 2010-2012 bei GWD Minden und die vergangenen 18 Monate erfolgreich in der norwegischen ersten Liga bei BSK/NIF und Follo HK.

Er unterschrieb einen Vertrag bis 2015.

Bereits am letzten Wochenende stand der 25-Jährige Keeper bei der Auswärtspartie gegen die HG Saarlouis mit auf der Platte. Er wurde bei 2 Marken eingewechselt, von denen er eine erfolgreich parierte.

In der Winterpause geht’s für Konstantin dann noch einmal nach Norwegen: Die Wohnung in Oslo auflösen und den fälligen Umzug machen.

Rock die Liga, Junge.

Konstantin Madert: „Ich bin ein positiv Bekloppter“

Rimpars neuer Torwart fühlt sich bei den Wölfen schon fast wie zu Hause

Neue Heimat Rimpar: Wölfe-Neuzugang Konstantin Madert wurde in beim Handball-Zweitligisten herzlich aufgenommen.

Zum ersten Interview in Rimpar am Tag vor Heiligabend erscheint Konstantin Madert mit einem blauen Auge. Kein Willkommensgruß seiner neuen Teamkollegen, wie der Torwart lachend versichert, sondern nur ein kleiner Trainingsunfall. Der 25-Jährige, der erst am vergangenen Donnerstag aus Oslo einflogen kam, wo er 18 Monate für den norwegischen Erstligisten Follo HK spielte, feierte am Samstag in Saarlouis gleich den ersten Sieg mit der DJK Rimpar Wölfe. Dort erhielt der 1,93 Meter große gebürtige Detmolder, der auch Zweitliga-Erfahrung aus seiner Zeit bei GWD Minden mitbringt, einen Vertrag bis 30. Juni 2015. Der gelernte Industriekaufmann, der erwägt, in Würzburg ein BWL-Studium zu beginnen, verstärkt künftig das Duo Max Brustmann (verletzt) und Markus Leikauf.

Frage:Konstantin, wie hat sich der erste Einsatz für Rimpar angefühlt?

Gut! Ich wurde bei zwei Siebenmetern eingewechselt, hab einen davon gehalten und bin voll zufrieden nach den ersten Tagen in Rimpar. Ich wurde überall sehr herzlich aufgenommen und glaube, ich habe mit meinem Wechsel hierher alles richtig gemacht.

Die Mannschaft hat den Sieg ihrem Trainer Jens Bürkle gewidmet, der zwei Tage vor Ihrer Ankunft einen Herzinfarkt hatte. Haben Sie ihn überhaupt schon persönlich kennengelernt?

Ja, ich hab ihn am Freitag mit Tom Spieß im Krankenhaus besucht. Vor meinem Wechsel hatte ich zweimal mit ihm telefoniert.

Womit hat er Sie nach Rimpar gelockt? Da es Geld kann es nicht sein kann – mit Ruhm, Ehre und schönen Frauen?

Madert (lacht): Tatsächlich haben mich die guten Gespräche mit ihm, aber auch mit Daniel und Roland Sauer überzeugt. Wie reflektiert und analystisch Jens über Sport geredet hat, das hat mir gefallen. Natürlich spricht mich auch die Rimparer Philosophie an, mit jungen, engagierten Leuten etwas reißen zu wollen. Und das Familiäre hier, das mag ich.

Ist es schwierig, neu in so eine eingeschworene Mannschaft zu kommen?

Ich hatte es mir schwierig vorgestellt, denn der Zusammenhalt hier ist außergewöhnlich. Aber alle machen es mir sehr leicht. Mit manchen Kollegen fühlt es sich so an, als würden wir uns schon Jahre kennen.

Warum passen Sie in dieses Team?

Weil ich auch ehrgeizig bin. Weil ich immer das Beste will und mir nicht zu schade bin, jeden Tag etwas dafür zu tun. Und weil ich kein so schwieriger Typ bin, sondern ein Teamplayer. Ein positiv Bekloppter, würde ich sagen. (lacht)

Ja, dann passen Sie zu den Wölfen!

Madert: Ich freue mich auch wirklich sehr, hier zu sein! Nach den paar Tagen fühle ich mich der Mannschaft schon sehr zugehörig. In Oslo hat das allein durch die sprachlichen Barrieren viel länger gedauert. Hier waren wir an meinen ersten beiden Abenden nach dem Training zusammen essen, am dritten Tag Kaffeetrinken und nach dem Spiel noch in Würzburg unterwegs. So viel am Stück habe ich in Norwegen in der ganzen Zeit nicht mit meinem Kollegen gemacht. Das ist irgendwie eine andere Welt dort.

Auch sportlich?

Madert: Der Handball in Norwegen ist auf jeden Fall viel schneller als in Deutschland, dafür nicht so körperbetont.

Sie teilen auf Twitter Motivationssprüche. Einer hieß: „Learn from the past. Live today. Work for the future.“ Was haben Sie aus der Vergangenheit gelernt?

Madert: Dass nichts so vergänglich ist wie sportlicher Erfolg.

Welches war Ihr bisher schönster?

Madert: Der Aufstieg mit Minden in die Erste Liga. Und der dritte Platz in Norwegen nach der vergangenen Saison, weil er so unverhofft kam.

Und wofür leben Sie heute?

Madert: Heute im wörtlichen Sinn erst mal fürs Training. Ich überlege mir morgens immer, was ich dort in den Fokus nehmen will. Da ich mit meiner Armhaltung bei Würfen von außen noch nicht zufrieden bin, will ich darauf heute besonders achten.

Und für welches Ziel in der Zukunft arbeiten Sie?

Madert: Ich möchte erst mal wieder in Deutschland ankommen und vollständiger Teil der Mannschaft werden. Und natürlich will ich zum Klassenerhalt beitragen.

Wo und wie feiern Sie Weihnachten?

Madert: Zu Hause in Detmold mit meiner Familie. Das geht schon morgens mit einem Brunch mit Freunden los, denn meine große Schwester hat an Heiligabend auch Geburtstag. Da fällt mir ein, ich hab noch kein Geschenk für sie . . . (überlegt) Vielleicht bekommt sie einen Wölfe-Schal. Den kann sie dann gleich tragen, wenn sie am 26. mit meiner kleinen Schwester und meinen Eltern zum Spiel gegen Neuhausen kommt. Gegen die habe ich übrigens das peinlichste Tor meiner Karriere kassiert.

Erzählen Sie!

Madert: Damals in Minden trafen wir am letzten Spieltag auf Neuhausen. Beide Teams standen schon als Aufsteiger fest. Die Neuhausener hatten die ganze Nacht durchgefeiert, wir dagegen haben uns richtig professionell vorbereitet – und dann mit zehn Toren verloren. Ein Rückraumspieler hat mit dem Ball in der Hand ein Rad geschlagen und dann zum Kempa-Trick auf den Außen abgelegt. Der hat mir den Ball über den Kopf ins Tor gezogen.

Dann haben Sie ja noch eine Rechnung offen. Warum gewinnt Rimpar gegen Neuhausen?

Madert: Weil Neuhausen zwar eine gute Mannschaft hat, wir aber eine richtige Mannschaft sind. So fühlt sich das auf jeden Fall für mich an.

© Mainpost