[der-tw-trainer.de] DER TW-MITTELMASS IST NICHT GENUG

2012

[berichte]

Einfach nur ein guter Torwart: 
Dario Quenstedt


April
2012
April 2012
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Blaue Haare hat er nicht. Und zwischen den Pfosten hüpft er auch nicht wie Rumpelstilzchen herum. Und dennoch prophezeien die, sich mit dem Handball genauer befassen, ihm eine große Karriere. Warum? Weil Dario Quenstedt den richtigen Riecher für seinen Job als Handballtorhüter hat.


Dario Quenstedt

Er steht ganz ruhig in seinem Kasten, verrichtet sein „Handwerk“ mit stoischer Ruhe, mit Sachlichkeit, um dann auf einmal zu explodieren. Im Gegensatz zu den Tausendsassas, die aufgrund ihres Äußeren oder ihres Gehabes natürlich schnell in Erinnerung bleiben, agiert der Keeper von Handball-Bundesligist TuS N-Lübbecke anders. Er spielt äußerst ökonomisch, weil er die Situationen antizipieren kann. Das macht ihn stark. Und genau das ist es, was ihn auch für Bundestrainer Martin Heuberger interessant macht, denn mit seinem Gardemaß von 1,96m bringt der 22-Jährige körperlich ohnehin alles mit, was den Gegner Furcht einflößen soll.

Vor wenigen Tagen erst trug er wieder mal den Bundesadler auf der Brust. Diesmal aber nicht in einem Nachwuchsteam des Deutschen Handball-Bundes (DHB), sondern erstmalig bei einem Länderspiel im Seniorenbereich. Im dänischen Herning stand er für Deutschlands Perspektivkader, genannt B-Nationalmannschaft, zwischen den Pfosten, als es gegen das Pendant von Europameister Dänemark ging. Und der in Burg bei Magdeburg, genauer gesagt im 480 Seelen-Dorf Wörmlitz geborene Dario Quenstedt machte seine Sache bei seinem 30 Minuten-Einsatz sehr gut. „Leider blieb es bei der halben Stunde. Ich denke aber, dass Matthias Puhle in beiden Spielen zum Einsatz kam, weil Nils Dresrüsse und ich ja schon im Rahmen des All Star-Games dabei waren und er sich nun verstärkt zeigen sollte. Natürlich will man aber selbst immer spielen.“

Die beiden Vergleiche, vor allen Dingen aber der vorangegangene Lehrgang waren für den Lübbecker Torhüter eine Super-Woche. „Es war wie bei einem Klassentreffen. Man hat viele Leute gesehen, mit denen man schon mal gespielt hat.“ Der Lehrgang, bei dem die B-Nationalmannschaft zweimal täglich stets vor den Kollegen der A-Auswahl trainierte, „ist für mich absolut lohnenswert gewesen. Da nimmt man anschließend viel positiven Schwung für die Vereinsmannschaft mit.“ Martin Heuberger, den er bereits als Junior als Trainer hatte und mit dem er nach der Vize-Europameisterschaft dann 2009 Weltmeister wurde, habe während des Lehrgangs deutlich gemacht, „dass er das B-Team mit den besten Perspektivspielern Deutschlands als Hoffnung für Deutschland ansehe.“